Unordnungsamt weist auf akute Wasserknappheit hin, auch Osnabrück ist stark betroffen
Osnabrück, 17.09.2025 – Mit einer Plakataktion in Osnabrück macht das Unordnungsamt auf die immer gravierenderen Folgen der Klimakrise, darunter Wasserknappheit und Hitze, aufmerksam. Berichte aus ärmeren Ländern über Wasserknappheit sind inzwischen an der Tagesordnung. Doch auch in Osnabrück werden durch die Stadtplanung und fehlende Verantwortung immer mehr Hitze in der Stadt und Wasserknappheit beschleunigt.
Seit 1990 sind 60 % der Entnahmestellen des Grundwassers in Osnabrück: sinkend oder stark sinkend. Es ist wichtig, unsere Städte an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Ein Baustein dabei ist das Konzept der Schwammstadt. Ähnlich wie ein Schwamm soll eine solche Stadt dazu in der Lage sein, Wasser aufzunehmen und zu speichern, wenn es im Überfluss vorhanden ist, und es bei Trockenheit wieder abzugeben. So wird die Stadt widerstandsfähiger gegenüber Hochwasser und Dürre. Bei Starkregen wird ein Teil der Wassermassen zurückgehalten. Dadurch können Überflutungen abgeschwächt werden. Bei Hitze wiederum kann das zuvor gespeicherte Wasser verdunsten und so die Umgebung abkühlen. Außerdem kann das Wasser bei Trockenheit zur Bewässerung genutzt werden. Genau das will Osnabrück erreichen, doch Bauprojekte wie der Ledenhof zeigen, mit welcher Ignoranz in Osnabrück geplant wird. Beim Ledenhof entschied man sich nämlich, den Platz vollflächig zu asphaltieren. Das Ergebnis ist eine undurchlässige Fläche, die sich an Sommertagen auf über 50 °C erhitzt und für Hunde eine No-Go-Area sowie für Menschen eine Zumutung darstellt. Insgesamt versiegelt die Stadt Osnabrück weit mehr als sie es sich leisten könnte, wenn das Schwammstadt-Konzept ernst genommen werden würde. Zahlen zur Versiegelung werden nicht herausgegeben, aber es gibt durchaus satellitengestützte Annäherungswerte (z. B. IÖR-Monitor des Leibniz-Instituts, oder eine NDVI-Analyse). Dies ist aber eher Aufgabe eines journalistischen Formates.
Das Unordnungsamt fordert, Osnabrück an die Folgen der Klimakrise anzupassen. Dazu gehört die ernsthafte Umsetzung des Konzepts der Schwammstadt sowie eine Stadtplanung, die ein lebenswertes Leben für Menschen in den Vordergrund stellt.
Über das Unordnungsamt:
Das Unordnungsamt (https://unordnungsamt.noblogs.org/) versteht sich als kreative Störstelle im Getriebe der herrschenden Verhältnisse. Mit Witz und Widerstand kämpfen wir für eine gerechte und zukunftsfähige Welt und machen auf Missstände aufmerksam, die von der offiziellen „Ordnung“ oft verschleiert werden.
Das zeigen unsere neuen Plakate:
- Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser 2,2 Milliarden. Nestlés Umsatz mit Wassergeschäften in €/a 7 Milliarden. (Quelle: Tagesschau (2024) 2,2 Milliarden Menschen ohne sauberes Trinkwasser + Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg (o.D.) Wasserprivatisierung zerstört Lebensgrundlagen)
- Entwicklung des Grundwasserstands in Osnabrück seit 1990 60 % der Entnahmestellen: sinkend oder stark sinkend. (Quelle: CORRECTIV (o.D.) Grundwasseratlas)
- Dürre: 20% der Landfläche betroffen – 34 % der katastrophenbedingten Todesfälle (Quelle: Tagesschau (2025) “Wasser ist keine Selbstverständlichkeit mehr”)
- Mit 1,6 °C war 2024 das erste Jahr, in dem die Oberflächentemperatur der Erde mehr als 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau lag. (Quelle: 2024 European State of the Climate(ESOTC) report)
- Durchschnittliche Oberflächentemperatur der Sommermonate in Osnabrück ist: 32°C (Quelle: Ermittelt aus Satellietendaten (Juni-August, 2019-2024), jeweils zwischen 12 und 13 Uhr | Hitze Check 2025 von Deutsche Umwelthilfe e.V.)
- 172 Millionen Hektar(Stand 13. August) sind im Jahr 2025 weltweit verbrannt. Das entspricht etwa 4,8-mal die Fläche von Deutschland. (Quelle: Global Wildfire Information System (2025))